Virtuelle Angebote – Digitale Museumsbesuche & mehr
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Für die Wormser ist ihre Stadtmauer weit mehr als steinernes Monument: Heimat. Auch für Dr. Gerold Bönnen. „Die Stadtmauer ist ein lebendiger Ort. Und sie führt durch 2.000 Jahre Wormser Geschichte“, schwärmt der Leiter des Stadtarchivs und des jüdischen Museums. „Ihr ältester Teil stammt aus der Römerzeit.“
Die römischen Reste der Stadtmauer am idyllischen Heylshofpark stehen nur einen Steinwurf entfernt vom Austragungsort der legendären Nibelungen-Festspiele. Sie sind idealer Ausgangspunkt für eine Entdeckungstour. Die App „Worms erleben“ weist den Weg. Vorbei am Kaiserdom, dem Wahrzeichen der Stadt, geht es zuerst nach Süden. Zu einer kleinen, feinen Weinlage. Sie heißt wie der Kerkerturm, der hier im Mittelalter stand: Luginsland. „Schöne Aussichten hatte der deutsche König Heinrich der VII. von hier aus nicht. Sein eigener Vater, Friedrich II., setzte ihn fest und feierte gleich darauf im Dom hochherrlich Hochzeit – mit der Braut seines Sohnes“, erzählt Dr. Bönnen.
Der Heylshofpark mit Blick auf den Kaiserdom, Worms
Zurzeit werden dort Teilstücke der Stadtmauer aus dem 10. und 11. Jahrhundert freigelegt und erlebbar gemacht.
Im Mittelalter war kaum eine Stadt wehrhafter als Worms. Dafür steht das maßstabsgetreue Modell im Museum im Andreasstift. Zwei Ringe hatte die Stadtmauer. Bis 1689. Da ließen die Franzosen im Pfälzischen Erbfolgekrieg kaum einen Stein auf dem anderen. Von dem, was übrigblieb, zeugt das Stück Stadtmauer am Andreastor, gleich neben dem Museum. Und auch davon, wie Teile der Stadtmauer später in Friedenszeiten fielen. Was heute Andreastor heißt, ist ein Durchbruch von 1907, der Platz schaffte für den Straßenverkehr. Das eigentliche Tor war längst geschliffen. Es hatte als Zollturm ausgedient.
Spaziergang entlang der historischen Stadtmauer in Worms, Rheinhessen
Die Judengasse war einst das jüdische Zentrum von Worms, Rheinhessen
Welches Bollwerk sie ursprünglich war, das offenbart die Stadtmauer im Osten, am Torturmplatz. Geradezu einschüchternd wirkt sie hier. Mit ihrer trutzigen Fassade, dem hohen Wehrgang und den erhabenen Türmen. In ihrem Sockel sind Mauerbögen aus der Stauferzeit sichtbar. „Das ist das Tolle an der Wormser Stadtmauer, ihre Vielgestaltigkeit. Jeder ihrer Teile weckt ein anderes Zeitgefühl, vom Hochmittelalter bis heute“, findet Gerold Bönnen. Diesen Bogen spannt das Nibelungenmuseum besonders schön. Hier wird der Mythos um den Drachentöter Siegfried lebendig. Multimedial. Mitreißend. Provokant. Die Ausstellung bespielt die Stadtmauer als Erlebnisraum.
Vom Torturmplatz geht es weiter gen Norden, ins ehemalige jüdische Viertel. Die Synagoge und der Bezirk um sie herum gehören seit 2021 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Für Gerold Bönnen lässt sich nirgendwo besser spüren als im jüdischen Viertel, wie sehr menschliche Schicksale und Stadtmauer verwoben sind: „Manche Häuser sind Teil der Mauer. Denn sie waren schon da, als die Mauer ausgebaut wurde. Für die Verteidigung der Stadt stellte die jüdische Gemeinde um das Jahr 1200 sogar einmal das Ruhegebot am Sabbat zurück.“ – Die ganze Geschichte jüdischen Lebens in der Region macht das jüdische Museum im Raschi-Haus lebendig. Oder eine extra Tour mit der SchUM App*.
Zum spannenden Spiel wird die Zeitreise im nördlichen Bereich der Stadtmauer mit der Rätsel-Ralley City & Quest Worms. Ein großer Spaß für Teams ab zwei Personen. Wer aber ruhig rasten will, der wendet sich nach Westen zur Martinskirche. Ein Lieblingsort von Gerold Bönnen: „Die Nordseite überrascht im pittoresk verfallenen Kreuzgang mit einer grünen Oase. Verwunschen schön.“
Das Nibelungenmuseum ist in zwei Türmen der historischen Stadtmauer integriert, Worms
* SchUM steht für die Anfangsbuchstaben der hebräischen Stadtnamen: Schin (Sch) für Schpira/Speyer, Waw (U) für Warmaisa/Worms und Mem (M) für Magenza/Mainz. Die SchuM-Städte zählen seit 2021 zum UNESCO Weltkulturerbe
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